Heimkehr-Odyssee eines Sklavenarbeiters
Geschichtlicher Hintergrund
Als der Billeder Johann Mayer 1947 aus der Zwangsarbeit in sowjetischen Strafgefangenenlagern unterernährt und krank entlassen wird, dachte er, wie tausend andere, man würde ihn wieder in seinen Heimatort zurückbringen. Doch Rumänien verweigert zu dem Zeitpunkt, den aus der Deportation entlassenen, die Rückkehr in ihre Heimatorte. Daher wurden sie von den Sowjets kurzerhand in der deutschen Ostzone abgeladen.
Auf verschlungenen, abenteuerlichen Wegen versuchten sie in ihre Heimat zu gelangen. Und, was sie auch noch nicht wussten, zu ihren inzwischen enteigneten, entrechteten und ausgeplünderten Angehörigen die zurückgeblieben waren, und das waren mehrheitlich Alte und Kinder.
Von den 556 in die Sowjetunion zur Zwangsarbeit deportierten Billeder Jugendlichen, Frauen und Männer verloren dort 76 ihr Leben. Weitere 30 Personen sind nach ihrer Entlassung im Westen geblieben. Durch die gesundheitlichen Spätfolgen der Deportation gab es unter den Entlassenen weitere Todesopfer, ihre Anzahl ist nicht erfasst worden.
Nicht nur im rumänischen Kommunismus war dieses Thema tabu, auch in der BRD war das Interesse gering. Für den linksintellektuellen Mainstream war es gar ein Problem der ewig Gestrigen und Revanchisten.
Erst im Alter können die wenigen Überlebenden öffentlich von den schicksalhaften Erlebnissen, die sie ihr ganzes Leben lang verfolgt haben, berichten. Und manche, wie der 87-jährige Vedr Hans, mit Galgenhumor bis in kleinste Details.
Video 17 min., aufgenommen im Juni 2013 im Haus der Billeder Deutschen
Text, Grafik, Kamera und Schnitt: Hans Rothgerber
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