Malereien
Karl Balogh - ein Leben mit Kunstsinn von Elisabeth Martini (HB 2016)

Schmächtig habe ich, seine vormalige Deutsch- und Klassenlehrerin, ihn in Erinnerung und gestehe heute offen, dass ich recht wenig über meinen sonst unauffälligen Schüler gewusst habe. Was ich jetzt nachzuholen versuche.
1960 in Billed geboren, besuchte Kari – von allen so genannt – da die 8-Klassen-Schule, nahm aber schon hier Privatunterricht in Zeichnen und Malen bei Zeichenlehrerin Lucia Popa, die früh sein künstlerisches Talent erkannt und gefördert hat und mit der er bis zu seiner Umsiedlung nach Deutschland Kontakt hatte.
Auch während der Schulzeit am Industrielyzeum Nr. 8 besuchte er im Abendunterricht am Kunstlyzeum Ion Vidu Temeschburg die Klasse von Leon Vreme und dessen Ehefrau Xenia, anerkannte Maler und Grafiker Temeschburgs. Schon damals wurde eines seiner Bilder für die Malerei-Ausstellung in der Bastei ausgewählt. Außerdem war Karl Balogh auch freier Mitarbeiter der Banater Zeitung, die einige seiner Gedichte und Artikel in banatschwäbischer Mundart veröffentlichte.
Zudem war er auch im Billeder Gemeinderat tätig. Nachdem jedoch seine Mutter über Jugoslawien nach Deutschland geflohen war, wurde auch Karl wegen Fluchtversuchs verhaftet, zu zwei Jahren im Rahova-Gefängnis verurteilt, nach vier Monaten entlassen. Sein Antrag auf legale Auswanderung nach Deutschland ließ seine Malerei-Ausstellung im Billeder Gemeindehaus ziemlich unbeachtet vorübergehen, zumal die Billeder andere Sorgen hatten als Karis Kunst.
Im Februar 1986 kam er nach Deutschland, wo er bald Arbeit fand, Daniela Peia aus Lugosch heiratete, die – wie auch ihr Vater – Star der rumänischen Volksmusik in Lugosch war. In Stuttgart wurde ihr Sohn Christopher Sebastian geboren. Hier hat Karl Balogh in der AGERO-Stuttgart (Agentia Germana-Romana / Deutsch-Rumänische Agentur) rumänische Prominente wie Corina Chiriac, Mirabela Dauer, Dem Radulescu, Jean Constantin, Angela Similea, Viorel Ganea u.a.m. getroffen.
Zur Zeit leben Karl und Daniela (mit Sohn) getrennt, haben jedoch ein gutes Verhältnis zueinander, helfen sich gegenseitig, zumal Karl arbeitslos ist und noch die Mitverantwortung trägt für seine im Heim untergebrachte Mutter. Trotz Schicksalsschläge versucht er doch, künstlerisch tätig zu sein, zeichnet, malt und schreibt, wobei seine Gedanken stets um die Heimatgemeinschaft, die Banater Heide und unser schönes Billed kreisen. Gern würde er mal wieder seinen Billeder Landsleuten im feierlichen Rahmen präsentieren, was er in der Zwischenzeit künstlerisch geschaffen hat, auch wenn es etwas ganz Anderes als sonst ist, jedoch seine gequälte Seele offenbart.
Wir wünschen ihm Mut zum Leben und zum künstlerischen Schaffen.
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