Nachruf Jakob Schrottmann
Pflichtbewusst und in treuer Verbundenheit bis zum Schluss lenkte Jakob Schrottmann die Geschicke dieser Gemeinschaft. Zwar als Chor
im Jahre 1983 hier in Karlsruhe gegründet, hat sie sich im Laufe ihres Bestehens darüber hinaus zum Herzstück der Landsmannschaft
entwickelt.
Er war einer der Mitbegründer und ohne Unterbrechung über mehr als 30 Jahre lang ihr 1. Vorsitzender, bis er uns am 6. Juli
dieses Jahres im Alter von 90 Jahren für immer verließ.
Jakob Schrottmann, gebürtiger Billeder, kam durch die Wirren des Krieges nach Deutschland. Nach der Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft führte sein Lebensweg über Bayern, wo er auch seine Frau Ruth kennenlernte, 1951 nach Karlsruhe. Hier ließ sich die Familie nieder, die Kinder Dieter und Ria kamen dazu.
Seine persönlichen Fähigkeiten und die seinem Arbeitgeber entgegengebrachte Loyalität führten dazu, dass er beruflich sehr geschätzt und über dreißig Jahre lang in gehobener Position für die Badische Landesbausparkasse LBS tätig war, bis er 1983 seine Rente antrat.
Es ist auch das Gründungsjahr des Chores der Banater Schwaben Karlsruhe, dem er sich ab dann ganz und voller Hingabe widmete. Es war ein Glück für diese Gemeinschaft, dass Jakob ab jetzt die Zeit zur Verfügung hatte und ihr einen Großteil davon zugute kommen ließ. Mit viel organisatorischem Geschick legte er die Grundsteine eines Vereins, welcher alsbald auch Mitglied im Badischen und Deutschen Chorverband wurde.
Für ihn sowie für die Sängerinnen und Sänger dieser Gemeinschaft bedeutete und bedeutet er jedoch viel mehr, es ist für unsere Landsleute eine große Familie, der sie sich kameradschaftlich verbunden fühlten und fühlen.
Anträge an Behörden, Statistiken jeder Art, Geburtstagslisten bearbeitete er mit viel Geschick und Akribie am Computer, für besondere Anlässe und Feiern dichtete er gekonnt seitenlange Gedichte und Verse.
Unvergesslich bleiben auch seine alljährlich bestens organisierten Ausflüge an viele sehenswerte Orte. Zurückblickend könnte man sich das Chorgeschehen ohne ihn kaum vorstellen.
Zwar fand er immer viel Unterstützung durch einen erweiterten Vorstand sowie die Dirigentinnen und Dirigenten, doch trug es ohne Zweifel seine Handschrift.
Sein Engagement erstreckte sich jedoch über die Aktivitäten der Chorgemeinschaft hinaus. Seine Verbundenheit mit den Landsleuten kam auch dadurch zum Ausdruck, dass er ihnen gerne und immer hilfsbereit mit Rat und Tat zur Verfügung stand. Seit der Gründung des Kreisverbandes Karlsruhe war er dessen Mitglied , wo er ab 1982 das Amt eines Kassenwartes und Sachverwalters inne hatte. Nebenbei war er Kassenprüfer der HOG Billed.
Die Sängerinnen und Sänger des Chores der Banater Schwaben Karlsruhe sind dankbar, ihn als Wegbegleiter und Kameraden zur Seite gehabt zu haben. Seine Verdienste für unsere Gemeinschaft werden unvergesslich bleiben.