Die Sauerländer in Billed
Dr. Friedhelm Treude über die Ansiedlung der Sauerländer im Banat
Die in den siebziger Jahren von mir unternommenen Ermittlungen zwecks Erstellung einer Einwandererliste ergaben, daß sich 41 Familien aus dem westfälischen Sauerland in Billiet, dem heutigen Billed angesiedelt haben und mit 16,26 % Anteil an der Billeder Dorfgründung in den Jahren 1765-1766 beteiligt waren. Sie bildeten die zweitgrößte Ansiedlergruppe nach jener aus der Rheinprovinz.
Herrn Dr. Friedhelm Treudes überarbeitete und erweiterte, auf gründlichen Aktenstudien im Sauerland und im Banat basierende Dissertation aus dem Jahre 1937, behandelt sehr ausführlich die Ansiedlung der Sauerländer im Banat. Diese erweiterte und bei dem Reichsberufswettkampf der deutschen Studenten 1938/1939 in der Sparte Volksgeschichte als beste Arbeit bewertet, wurde 1988 in Buchform von seinem Sohn Herrn Erhard Treude veröffentlicht. Das Buch erschien in der Schriftenreihe des Kreises Olpe mit dem Titel „Die Auswanderung aus dem kurkölnischen Sauerland im Zuge der theresianischen Banatbesiedlung 1763-1772”.
Ich hatte die Ehre Herrn Dr. Friedhelm Treude, gelegentlich seines einwöchigen Banataufenthaltes, im April 1974 zusammen mit 33 Angehörigen der Sauerländer Gymnasien aus Hemer und Hohenlimburg, im Internat der Lenauschule in Temeschburg kennenzulernen und als Internatspädagoge betreuen zu können. Durch sein im darauffolgenden Jahr erfolgtes Ableben, konnte er dem Versprechen, mir Angaben über die Auswanderer aus dem Sauerland zu schicken, nicht mehr nachkommen. Deshalb konnte ich damals keinen Vergleich anstellen zwischen den von mir ermittelten und den von ihm festgestellten Auswandererfamilien aus dem Sauerland.
Nachdem ich vor einigen Monaten Herrn Dr. Treudes Buch gelesen und seine darin aufgeführten Daten mit den von mir ermittelten verglichen habe, stellte ich fest, daß meine Daten richtig sind. Zwar hatte ich nur 41 Einwandererfamilien aus dem Sauerland für Billed ermittelt, deren Namen und Herkunftsorte im Billed-Buch auf den Seiten 544-547 angeführt sind, während er 55 Familien mit mehr Herkunftsorten angibt. Das ist aber von zweitrangiger Bedeutung, denn maßgebend für die in Billed verbliebenen und deren Nachkommen ist der Stand der Sauerländerfamilien im ersten Grundbuch aus dem Jahre 1774. An diesem Datum war nämlich schon eine beträchtliche Anzahl der Sauerländer ausgestorben oder aus Billed abgewandert, wie wir noch sehen werden. In dieser Hinsicht stimmen unsere Angaben was Namen und Herkunftsorte anbelangt genau überein.
Spuren der Sauerländer Ansiedler
Es ist verwunderlich, daß aus den Büchern über das Banat, der sogenannten Banatika und aus Zeitdokumenten nur ganz wenig über die aus Westfalen Eingewanderten zu erfahren ist. Sowohl in Wolfgang von Kempelens Bericht aus dem Jahre 1767 über das erst zwei Jahre alte Billiet, wie auch im ersten Grundbuch wird das Vorhandensein der Sauerländer nicht erwähnt. Im Gegenteil, man liest in einer kurzen geschichtlichen Darstellung in diesem Grundbuch folgendes über die Herkunft der Bewohner: „Die Inwohner davon hingegen sind Theils Chur Meinzer, Theils Trier und Theils Teutsch Lothringer, bekennen sich aber alle zur Römisch-Katholischen Religion und haben zu ihrem Nahrungs Stande den blossen feld Bau”.
Die erste mir bekannte schriftliche Nachricht über die Sauerländer in Billed vermittelt uns die 1859 verfaßte „Ethnographisch- und topographische Beschreibung des Marktes Billet". Darin wird unter anderem erwähnt, daß Billed durch „Chursachsen" gegründet und besiedelt wurde. Das ist nun wieder übertrieben, denn ihr Anteil betrug knapp ein Fünftel der Ansiedler, vorausgesetzt, daß unter diesen die Westfalen aus dem Sauerland gemeint sind.
Wenn auch in den uns überlieferten Schriften weniger über die Herkunftsgebiete der Einwanderer steht, kann man in vielen Dörfern von den Gassennamen darauf schließen. In Hatzfeld sprach man von einer Lothringer Gasse, einer Mainzer, einer Trierer, einer Luxemburger und einer Sauerländer Gasse. In Sackelhausen deutete eine Litzipurer Gasse (Lützelburger —Luxemburger) auf die Luxemburgische Herkunft der ersten Gassenbewohner hin. Es gab auch Schwarzwälder und Straßburger Gassen, wie auch Sauerland oder Sauerländer Eck benannte Ortsteile.
In Billed gibt es nur eine solcher Gassennamen, die Sauerländer Gasse, in der sich ursprünglich die sauerländischen Vorfahren der Billeder angesiedelt hatten. Daß es so war beweist die Tatsache, daß bei der Anlegung des ersten Grundbuches 1774, die meisten der in Billed beheimateten Sauerländer in dieser Gasse gewohnt haben.
Von dieser Gasse bekam der benachbarte Friedhof den Namen Sauerländer Friedhof. Die an einem Ende der Gasse befindliche Brücke über den Jer-Bach heißt Sauerländer Brücke und die anschließende Hutweide Sauerländer Hutweide, ob zwar Friedhof, Brücke und Hutweide kein Privileg der Sauerländer war. Dieser Name wurde dadurch zu einem der meistgebrauchten Wörter im Sprachgebrauch der Billeder.
Der Weg der Auswanderer
Wie allen Abwandernden wurde auch jenen aus dem Herzogtum Westfalen die Abwanderung beginnend mit der zweiten Hälfte des Jahres 1766 erschwert nachdem festgestellt wurde, daß immer mehr Familien abwanderten, oder dazu entschlossen waren. Die Abwanderer und die Werber wurden mit den härtesten Strafen bedacht, denn sie waren Steuerzahler und Arbeitskräfte, deren Abwanderung die Wirtschaft schwächte und schädigte.
Ein diesbezügliches Verbot ist in Westfalen am 18. August 1766 erlassen worden und gelangte Ende September zur Anwendung. Um diese Zeit aber waren schon die meisten Abwanderungswilligen aus Westfalen abgewandert. In den nachfolgenden Jahren gingen in Westfalen die Auswandererzahlen stark zurück. 1767-1768 wanderten nur ganz wenige aus und 1769-1771 nur mehr 20 Familien, laut Herrn Dr. Treudes Feststellungen. Den Abschluß der sauerländischen Auswanderung bildeten 1772 nochmals 9 Familien mit 32 Personen. Es wird bezweifelt, daß die angedrohten Strafen die Sauerländer davon zurückhielten. Vielmehr wird die Meinung vertreten, daß in den 3 Jahren 1766 der Abwanderungwille im Sauerland nachgelassen hatte.
Die Reise der Westfalen aus dem Sauerland führte zunächst auf dem Landweg durch Hessen, über die Ortschaften Biedenkopf, Kirchhain, Alsfeld und Fulda, über Bamberg, Nürnberg nach Regensburg an die Donau. Dann auf den Ulmer Schachteln genannten Donaukähnen donauabwärts bis Wien. Diese Reise aus dem Sauerland bis Wien dauerte 25 bis 27 Tage.
In Wien wurden sie und alle anderen Auswanderer registriert, bekamen 3 Florin als erste Rate deS Reisegeldes und konnten die Reise in das Banat auf der Donau fortsetzen. In Ofen wurden ihnen die restlichen 3 Florin ausbezahlt, damit sie sich ernähren und die Schiffsreisespesen bezahlen konnten.
Über Donau, Theiß und Bega
Die gefährliche, von Wien aus noch 15 Tage beanspruchende Schiffsreise auf den mit 100 bis 300 Personen beladenen Donaukähnen, der Klimawechsel und die Malariamückenplage trugen dazu bei, daß viele Auswanderer auf der Reise erkrankten und die ersten strapaziösen Kolonistenjahre nicht überlebten.
Es kam auch vor, daß manche während der Fahrt den Verlockungen anderer Werber folgten, die sie auf private ungarische Großgrundbesitze vermittelten. Manchmal wurden sie auch mit Gewalt gezwungen die Reise in das Banat aufzugeben und sich auf ungarischen Gütern anzusiedeln. So sind viele in Wien registrierte Auswanderer nicht in das Banat gelangt.
Die Einwanderer sollten per Schiff von der Donau über Theiß und Bega bis Temeschburg gefahren werden. Oft profitierten die Schiffsführer von der Unkenntnis der ihnen Anvertrauten und setzten sie schon nahe der Theißmündung ans Land. In solchen Fällen mußten sie den noch weiten Weg bis Temeschburg zu Fuß zurücklegen, um dort von den Distriktsverwaltern empfangen und den jeweiligen Dörfern zugeführt zu werden.
Häufig findet man die Namen der Eingewanderten bereits 3 bis 4 Wochen nach ihrer Ansiedlung in den Sterbematrikeln der Banater Pfarreien. Wegen dieser besonders großen Sterblichkeit nannte man das Banat das „Grab der Deutschen". Darauf zurückführbar ist auch der berüchtigte Kolonistenspruch „Die Ersten hatten den Tod, die Zweiten die Not und erst die Dritten das Brot."
Bei einer Auswertung der Wiener Konsignationen, der Auswandererregistrierungslisten, die in den „Quellen zur deutschen Siedlungsgeschichte in Südosteuropa" zusammengefaßt und veröffentlicht sind, wurde festgestellt, daß in der Theresianischen Ansiedlungsperiode 382 westfälische Familien über Wien ins Banat ausgewandert sind. Dr. Treudes Ermittlungen ergaben sogar 450 Familien mit rund 1800 Personen. Diese Ziffern wiederspiegeln den Anteil der Westfalen an der Banatbesiedlung.
Sauerländer wurden schon während der ersten, der Karolinischen Ansiedlungsperiode zwischen 1722-1726 in Pantschowa, Neu-Palanka, Saalhausen und Ulmbach angesiedelt.
In der zweiten, der Theresianischen Ansiedlungsperiode gelangten die sauerländischen Einwanderer in den Jahren 1763-1772 nach Sackelhausen, Jahrmarkt, Bruckenau, Billed, Groß-Jetscha, Hatzfeld, Lenauheim, DeutschSankt-Nikolaus, Tschanad, Perjamosch, Deutsch-Sankt-Peter, Neuarad und Schöndorf.
Sauerländer Ansiedler in Billed nach Dr. Treude in den Jahren 1765-1766
November und Dezember 1765 - Familien | |
Mathias Kusen | Oberveischede |
Johann Roth | Oberveischede |
Johann Dietrich Quieter | Rönkhen |
Anton Honig | Schönholthen |
Anfang 1766 - Familien | |
Leonhard Feling | Gerlingen |
Georg Kuntze | Gerlingen |
Georg Aekelen | Oberhundem |
Georg Köss | Oberhundem |
Johann Köss | Oberhundem |
Anton Kuntze | Oberhundem |
Johann Kuntze | Oberhundem |
Johann Tilmann | Oberhundem |
Johann GeorgS pickermann | Olpea. d. Ruhr |
Johann Ebert Wilken | Schliprüthen |
Johann Wilhelm Wilken | Schliprüthen |
Elisabeth Weltercken | Schwartmecke |
April 1766 - Familien | |
Benedict Greve | Allendorf |
Anton Flögel | Altenaffeln |
Anton Wilhelm | Altenaffeln |
Flögel Theodor König | Altenaffeln |
Johann Peter Stumpf | Attendorn |
Heinrich Brüser | Benolpe |
ChristophCamp | Benolpe |
Kaspar Kleine | Benolpe |
Johann Mühlhaus | Benolpe |
Johann Ochel | Benolpe |
Heinrich Ortmann | Calle |
Michael Stirnberg | Calle |
Johann Bayer | Drolshagen |
Ignaz Brederhof | Drolshagen |
Heinrich Hesse | Drolshagen |
Johann Georg Hubert | Freienohl |
Philipp Hubert | Freienohl |
Anton Kesthold | Freienohl |
Philipp Kesthold | Freienohl |
Bernhard Schneider | Freienohl |
Franz Schulte | Freienohl |
Johann Peter Gipperich | Gerlingen |
Johann Guntermann | Niederenberge |
Maria Katharina Spickermann | Olpea.d.Ruhr |
Gerhart Greber | Rieflinghen |
Heinrich Rademacher | Rieflinghen |
Johann von der Becke | Schederberge |
Georg Kleine | Wormberg |
Juni 1766 - Familien | |
Friedrich Birgner | Allendorf |
Eberhart Quänkert | Delecke |
Kaspar Spritt | Frühlingshen |
Wilhelm Schefer | Garbeck |
Peter Scheid | Halbrun |
Johann Georg Böck | Wamel |
Andreas Ferdinand | Wamel |
Josef Köster | Wamel |
Rudolf Schlupp | Wamel |
Ende 1766 - Familien | |
Heinrich Flögel | Altenaffeln |
Juni 1767 - Familien | |
Peter Gipperich | Gerlingen |
Die Billeder Sauerländergasse
Wie schon erwähnt, bildeten die zugewanderten Sauerländer zahlenmäßig die zweitgrößte Ansiedlergruppe in Billed. Dieser Umstand und ihr landsmannschaftlicher Zusammenhalt führte zu einer zusammenhängenden Ansiedlung in der Sauerländer Gasse. Diese letzte, nordöstlichste Gasse Billeds wird von Herrn Dr. Treude wie folgt beschrieben: „In weit ausholender, ebener Breite, flankiert von Doppelreihen Akazien, hinter denen die langgestreckten, Wohlhabenheit verratenden Häuser aufragen, gibt die Gasse ein lebendiges Bild von dem wirklich großen Wurf dieser Dorfgründung". So präsentierte sich die Sauerländer Gasse in den dreißiger und Anfang der vierziger Jahre dem Besucher, als Dr. Treude in den Billeder Kirchenbüchern forschte und sie für das Stuttgarter Auslandsinstitut fotographierte.
Heute ist dieses beschauliche Bild völlig verändert, sowohl was das Aussehen wie auch die Bewohner dieser Gasse betrifft. Tiefe Traktorenspuren mit Wasserpfützen und aufgewühlter Fahrdamm, wie auch sehr viele im vernachlässigten Zustand befindliche Häuser charakterisieren sie heute.
Vor mehr als zweihundert Jahren waren alle Hausplätze gleich groß und rechteckig, so wie es auf dem Dorfplan aus dem Jahre 1774 zu sehen ist. Diesen zeichnete ich dem Dorf- und Flurplan aus dem Jahre 1769 nach und versah jede Hausgerechtigkeit mit der jeweiligen im ersten Grundbuch eingetragenen Hausnummer, die bis zum Jahre 1833 gültig war.
Nachdem ich die in den Jahren 1765-1766 aus dem Sauerland eingewanderten Familien mit denen im ersten Grundbuch eingetragenen verglich, stellte ich fest, daß bei der Anlegung dieses Grundbuches 1774 nur noch 25 Sauerländerfamilien in Billed wohnten. In den seit der Dorfgründung verstrichenen 8 Jahren sind die anderen entweder ausgestorben, oder in andere Dörfer verzogen. Von den im Grundbuch nachweisbaren Sauerländerfamilien wohnten die meisten, insgesamt 15 Familien noch in der Sauerländer Gasse den unter Hausnummern 193 bis 234. Die anderen 10 Familien Sauerländer bewohnten zumeist in der unmittelbaren Nähe zur Sauerländer Gasse gelegene Häuser.
Sauerländerfamilien im Grundbuch 1774
197 Peter Kusen, ein Sohn des Einwanderers Mathias Kusen aus Oberveischede
198 Eberhard Quänker (Quänkert, Quinkert) aus Delecke
201 Wilhelm Flögel (Fliegl) aus Altenaffeln
205 Heinrich Flögel (Fliegl) aus Altenaffeln
207 Johann Guntermann (Kuntermann) aus Niederenberge
208 Johann Kuntz (Kuntze) aus Oberhundem
209 Ferdinand Beringhof (Berghof) aus Neheim
210 Wilhelm Schäfer (Schefer) aus Garbeck
219 Hermann Schneider, ein Sohn des Einwanderers Bernhard Schneider aus Freienohl
220 Wilhelm Wilk (Wilken) aus Schliprüthen
221 Mathias Kuse (Kusen) aus Oberveischede
222 Heinrich Schneider aus Freienohl
223 Anton Gestholz (Kesthold) aus Freienohl
232 Franz Wilke (Wilken) aus Schliprüthen
233 Georg Egkel (Aekelen) aus Oberhundem
Sauerländerfamilien die 1774 außerhalb der Sauerländer Gasse wohnten:
34 Dietrich Ogl (Ochel) vermutlich ein Nachkomme des Johann Ochel aus Benolpe
58 Konrad Kümel (Kimmel) aus dem Sauerland, ohne genaue Ortsangabe
122 Johann Jub Gottlieb aus Freienohl
151 Johann Beyer (Bayer) aus Gerlingen
152 Christoph Gamp (Camp) aus Benolpe
190 Jost Speckermann (Spickermann) vermutlich ein Sohn des Johann Georg Spickermann aus Olpe a. d. Ruhr
191 Peter Wilgin (Wilken) aus Schliprüthen
236 Heinrich Radenmacher (Rademacher) aus Rieflinghausen
237 Joseph Greber vermutlich ein Sohn des Gerhart Greber aus Rieflinghausen
245 Heinrich Schneider vermutlich ein Nachkomme des Bernhard Schneider aus Freienohl
Verschwundene und erhaltene Namen
Viele Namen von Sauerländern aus der Ansiedlungszeit sind im ersten Grundbuch nicht mehr eingetragen worden, weil ihre Träger in der Zwischenzeit verstarben und nur noch im Sterberegister verzeichnet sind wie:
Johann Dietrich Quieter, verstorben in 1768
Johann Tilmann (Tillmann) in 1769 mit 40 Jahren
Johann Eben Wilken in 1771 mit 61 Jahren
Benedict Greve in 1767 mit 33 Jahren
Johann Mühlhaus in 1772 mit 60 Jahren
Heinrich Brüser in 1771
Philipp Kesthold in 1767 mit 55 Jahren
Franz Schulte in 1772 mit 42 Jahren
Heinrich Ortmann in 1766 mit 40 Jahren
Michael Stirnberg in 1767 mit 37 Jahren
Peter Scheid in 1767 mit 60 Jahren
Peter Gipperich in 1769 mit 27 Jahren
Johann Theodor von der Becke in 1767 mit 60 Jahren
Anton Kuntze in 1767 mit 29 Jahren
Bernhard Schneider in 1766 mit 40 Jahren, usw.
Die Namensliste der noch vor Anlegung des ersten Grundbuches verstorbenen Familienoberhäupter könnte man fortsetzen, denn das Sterberegister der Billeder Pfarrei vermerkt für die zwei Jahre 1766 und 1767 nicht weniger als 342 Todesfälle.
Im Jahre 1770 starben 258 Personen und 1771 noch 155 Personen von einer kaum über 1000 Seelen zählenden Einwohnerschaft.
Einige Sauerländerfamilien wanderten, nachdem sie sich in Billed schon ansäßig gemacht hatten, in andere Dörfer ab. Dies war der Fall mit den Familien Heinrich Hesse, Ignaz Brederhoff, Georg Kleine, Philipp Hubert und anderen. So ist es nicht verwunderlich, daß sich die Anzahl der in Billed eingewanderten Sauerländerfamilien innerhalb der ersten acht Jahre, um die Hälfte verringert hatte.
Auf eindeutig sauerländische Vorfahren gehen die Familiennamen Greber, Fliegl, Quinkert und Rademacher zurück. Vermutlich auch die Namen Haaß, Hubert, Roth und Schneider nach Dr. Treudes Ermittlungen.
In der Sauerländer Gasse erinnern nur mehr zwei Hausnamen an die ersten Bewohner, und zwar das Tilmann Haus und das Kuse Haus. Alle weiteren Spuren der Sauerländer sind in den vergangenen zwei Jahrhunderten verlorengegangen, doch ihre Existenz ist in der Billeder Dorfgeschichte für immer festgehalten.
(Aus dem Heimatblatt 1989)
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