Mit 8 „Singmädchen“ - mit 82 noch Chorleiterin
Mit 8 Jahren ihrer schönen Stimme wegen - sozusagen vom Lehrer in den Kirchenchor „geschubst“ - blieb Susi dem Gemeinschafts-Singen bis heute treu, worüber sich die Billeder Landsleute, vor alem aber die singfreudigen Traunreuter freuen.
Musikalisch sowohl durch die Familie als auch durch das dörfliche Umfeld beeinflusst, lernte sie Akkordeon-Spielen, später in Temeswar auch das Orgel-Spiel, als man sie schon mit 18 zur Kantorin/Kirchenchorleiterin machte.
Durch die Erziehungszeit der Kinder 1954 unterbrochen, nahm sie diese Tätigkeit 1974 wieder auf bis zu ihrer Aussiedlung 1980.
Susanna Ballmann
30-jähriges Chorjubiläum 2011
Traunreuter Chor der Banater
Ehrenurkunde
Allen Banatern bekannt und auch in Deutschland nach der Aussiedlung noch präsent: „Wo man singt, da lass dich nieder, böse Menschen kennen keine Lieder“- ein Leitspruch auch von Susi Ballmann, die 1981 von der Traunreuter Landsmannschaft angesprochen wurde, einen Chor der Banater aus verschiedenen Ortschaften zu gründen.
Leicht war es für die so zur Chorleiterin Erhobene nicht, da sie erst ein Jahr hier lebte und ihr Bekanntenkreis noch relativ klein war. Damals hatte sie noch viel Energie und nahm sich beherzt der Sache an, wenn es zuerst auch nur 15 Mitglieder waren, deren Zahl jedoch bald auf 32 anstieg.
Etwas erschwert wurde die gemeinsame Sing-Aktion durch den Umstand, dass die Chormitglieder aus 19 verschiedenen Ortschaften der Banater Heide und Hecke kamen, auch aus dem Bergland. „Aber im Laufe der Zeit sind wir nicht nur Chormitglieder, sondern auch Freunde geworden, die fest zusammen halten und so 2011 unser 30-jähriges Chorjubiläum feiern konnten“, schlussfolgert die Chorleiterin selbst.
Als Anerkennung dieser Leistung erhielt beim Frühlingsfest jedes Chormitglied seitens der Landsmannschaft eine Ehrenurkunde, über die sich alle sehr gefreut haben. Und obwohl die Altersskala der Sänger von 63 bis 86 reicht, haben alle feierlich versprochen, im Chor mitzuwirken, solange es geht. „Ja, die Chorgemeinschaft bedeutet uns allen sehr viel – besonders mir, die ich ehrenamtlich tätig bin - , da ich immer noch Freude daran habe, obwohl es nicht immer leicht ist, mit älteren Menschen zu arbeiten, doch man muss ja immer auch an sein eigenes Alter denken.“
Ansporn zum Weitermachen erhält Susi auch dadurch, dass sie von fremden Menschen und anderen Landsmannschaften positiv angesprochen und gelobt wird. Dadurch merkt sie, dass das Gemeinschaftssingen den Sängern selbst, aber auch den Zuhörern Freude bereitet. „Wir sind zu einer Gemeinschaft zusammengewachsen und freuen uns, wenn wir uns treffen: Zum Proben, zum Geburtstag-Feiern, zum jährlichen Ausflug ... Trotz unseres Alters sind unsere Auftritte immer noch sehr beliebt: Wenn wir die Messe singen, im Altenheim den Bewohnern einen schönen Nachmittag gestalten oder zu Festlichkeiten in umliegende Dörfer eingeladen werden.
Ein schönes Erlebnis ist jedes Jahr das Bundestreffen der Chöre in Gersthofen! Ich lebe in der Hoffnung, dass es noch einige Jahre mit dem Chor so weiter geht.“
Der Vorstand der HOG Billed wünscht im Namen aller Billeder und Bewunderer von Susanna Ballmann der überaus fähigen, regen und fitten Jubilarin Gesundheit und Wohlbefinden, Energie und Kraft zum Wohle der Gemeinschaft. „Deine Stimme, Susi, hört man gern!“