Ausflug nach Rügen


Vom Südwesten in den Nordosten der Republik -
Banater Reisegruppe genießt den Zauber der Ostsee.


Am 28. September startete die Reisegruppe vom Badenia-Platz in Karlsruhe und wünschte sich einstimmig für die folgenden 6 Tage: schönes Wetter, unfallfreie Fahrten bei allgemeiner guten Stimmung und anschließend Genuss für Aug' und Ohr, für Herz und Gemüt. Rückblickend können wir behaupten: Soll erfüllt.

Die in 2 ultramodernen Stefan-Mayer-Bussen nach Vorliebe platzierten 84 Reiselustigen waren so bunt gemischt wie noch nie. Aus 36 Ortschaften stammend, waren es 33 Banater und 3 Nicht-Banater Orte, weil es bei und mit uns so schön, informativ und unterhaltsam ist. Altersmäßig lagen wir zwischen 49 und 83 Jahren, alle fit und gut zu Fuß (mit geringen Abstrichen).

Unser Reiseziel – die etwa 1.000 km von uns entfernte Insel Rügen – erreichten wir problemlos, immer gen Norden fahrend, an Hamburg vorbei, bei Stralsund die Rügenbrücke über den 2 km breiten Strelasund passierend.

Rügen, lateinisch Rugia – 52 km lang und 41 km breit – ist ein „naturnahes Paradies, ursprünglich, vielfältig, durch Geschichte geprägt: auf engstem Raum eine Fülle unterschiedlicher Landschaftsformen, stark gegliedert durch Meeresbuchten und Lagunen (hier Bodden oder Wieke genannt), vorspringende Halbinseln und Landzungen.“ Von den 3 Wetterzonen konnten auch wir uns überzeugen. Höchste Erhebung 161m, etwa 77.000 Einwohner, charakteristische Kreidefelsen.

Untergebracht waren wir im 4-Sterne-Parkhotel-Rügen in Bergen, wo eine überreiche Speiseauswahl, freundliches Personal, angenehmes Ambiente uns wohlfühlen ließen, erholsame Nächte bescherten.

Ausgeruht und wissbegierig fuhren wir zuerst, begleitetet von unseren Reiseleiterinnen Margit und Kerstin, durch Südrügen mit Putbus, der Rosenstadt, weil vor jedem Haus – gemäß früherem fürstlichen Erlass – Rosen blühen. Das Schloss wurde zwar 1962 gesprengt, nur der Park mit Denkmal und imposanten Bäumen ist noch Zeuge fürstlicher Vergangenheit. Uns verregnete es die ganze Schönheit des Parks, zum Glück gab es ab dann nur noch Sonne pur und viel Wind. Beeindruckt haben uns nicht nur die Fischerdörfer, Seebrücken, Promenaden, sondern auch die schönen Baum-Alleen, unter deren Blätterdach wir hindurchfuhren, an Bodden vorbei – Wassertiefe bis zu 1m etwa – wo die Fischer mitten drin auf ihren Fang lauern und die Kraniche, die hier zu Tausenden weilen, vor Füchsen geschützt nächtigen.

Kurze Aufenthalte in den Ostseebädern Binz, Sellin, Göhren ließen uns Ostsee-Luft schnuppern, Ferienhäuser auf Stelzen im Jeich sehen, die alte Bäderstraße mit ihrem Kopfsteinpflaster erleben, wo wir so richtig durchgeschüttelt wurden. Zumal viel Kopfsteinpflaster zu DDR-Zeiten in den Westen verkauft wurde, reimte man den Zweizeiler: „Ich wollt', ich wär' ein Pflasterstein, dann könnt' ich längst im Westen sein!“

Unterwegs erfuhren wir viel auch über die geschichtliche Vergangenheit der Insel und ihrer Umgebung: Nach den Germanen kamen die Slawen, von denen vor allem die Ortsbezeichnungen auf -itz, -in und -ow blieben, wie später - nach ihrer Christianisierung durch die Dänen – der Katholizismus, wo doch nach der Reformation der Norden evangelisch war.

In Nordrügen sahen wir uns kurz in Sassnitz um, der „Stadt der Alkoholiker“, weil sich hier die trinkfreudigen Schweden ihre Vorräte besorgen. Mehr beeindruckt waren wir von der Bezeichnung des Schmalspur-Dampfzugs „Der rasende Roland“ als von seiner Geschwindigkeit von 25 km in anderthalb Stunde, der hier täglich mehrmals verkehrt.

Zum legendären Kap Arkona / Arcona gelangten wir mit Kleinbahn und zu Fuß, der 45 m hohen Steilküste aus Kreide und Geschiebemergel im Norden Rügens, mit dem Leuchtturm, bestehend aus 2 Seefeuern und einem Peilturm. Überwältigend wirkte die Naturbühne Ralswiek mit ihren 8.820 Sitzen auf uns, auch wenn wir keiner Vorstellung der Störtbeker Festspiele beiwohnen konnten. Hier, auf einer der schönsten Freilichtbühnen Europas, kämpfen die Piraten der Ostsee unter Klaus Störtebeker und dem Schlachtruf “Gottes Freund und aller Welt Feind“, jedes Jahr in Fortsetzung.

Am 4. Tag ging es an Stralsund mit den von weitem sichtbaren 3 Kirchen vorbei, an der seit 1456 Universitätsstadt Greifswald vorbei, wo auch Bismarck studierte und wohin heute Studierende aus dem Westen kommen, weil es noch familiär und gebührenfrei ist, auf die Insel Usedom.

Diese Insel, an der polnischen Grenze, zum Teil polnisch, ist ein wahres Urlaubsparadies mit langen Sandstränden, wunderbaren Ausblicken aufs Meer, Möwen, Kormoranen...und vielen Touristen. Es beeindrucken in Peenemünde die Kaiserbäder, die jeweils spezifische Bäderarchitektur, die wunderschönen Villen im mondänen Teil von Heringsdorf. Eine Eigenart der Gegend: Die Peene ist ein Fluss ohne Fließgeschwindigkeit.

An unserem letzten Tag auf Rügen fuhren wir von Schaprode eine Stunde mit dem Schiff westlich nach Hiddensee – einer autofreien Insel - und gingen bei Kloster an Land. Unberührte Natur mit viel Sanddorn, den man hier zu allem Möglichen verarbeitet, obwohl er recht sauer und nicht leicht zu ernten ist, jedoch vitaminreich. Zur Auswahl stehen daraus: Wein, Likör, Marmelade, Kuchen/Torten, Cremes u. a. m.

Ein Teil der Gruppen marschierte zum Leuchtturm und weiter zur Westküste, während der Rest zum Gerhart- Hauptmann-Museum ging. Das Gedenk-Haus hat der berühmte Schriftsteller 1930 gekauft, nachdem er aber schon seit 1896 hier regelmäßig Urlaub gemacht hatte. Hier wurde er auch nach seinen Vorgaben beerdigt.

Für diejenigen, die bis zur Westküste gingen, eröffnete sich eine einmalige Sicht auf das Meer, das so blau wie der sich darin spiegelnde Himmel war und bis zur dänischen Insel blicken ließ.

Zwischendurch wurde uns auch vermittelt, dass nach Tourismus die Landwirtschaft die zweitwichtigste Erwerbsquelle der Bevölkerung darstellt durch den Anbau von Weizen, Gerste, Raps, Kartoffeln, Futterrüben u.a.m.

Alle Sehenswürdigkeiten und Eindrücke will und kann ich hier nicht verzeichnen, weil es zu weit führen würde, vielleicht auch langweilen würde. Die Fotos und Erinnerungen der Dabeigewesenen können ergänzen, ausbauen und für andere kann es Anstoß sein für eine Ostseereise, weil es sich lohnt die Welt zu erleben, in der Wasser, Wind, Fische, Möwen und Kraniche eine größere Bedeutung haben als bei uns. Ja, zum Glück haben wir bei der Abreise noch Schwärme von Kranichen sehen können, in ihren typischen 1- Formationen, um im Windschatten Kraft zu sparen.

Für die meisten der Mitreisenden könnte es altersbedingt die letzte Ostseereise gewesen sein, weil auch noch andere interessante Reiseziele auf uns warten. Viele haben – zu Hause angekommen – bestimmt schon die wunderbar klare, gute Luft vermisst, den Ausblick auf die unendliche Weite des Meeres, vielleicht auch die fürstliche Auswahl an Speisen, die lieben Reisegefährten womöglich auch...

Unser Dank für diese wundervolle Reise geht vorerst an Gerlinde und Werner Gilde, die nicht nur alles Organisatorische bestens erledigen, sondern stets mit Rat und Tat zur Stelle sind, Lösungen auch für alle kleinen Probleme finden. Ebenso geht unser Dank an die erprobten, gelassen-humorvoll reagierenden Bus-Fahrer der Firma Stefan Mayer - Stefan und Günther - als auch an die Reiseleiterinnen und Reiseleiter, die uns ungemein viel Information geboten haben, witzig-humorvoll jede Situation meisterten. Unvergessen bleibt gewiss vielen die Geschichte mit der Wald-Capelle (WC).

Derartige Reisen wünschen wir uns auch künftig und allen, die mitmachen wollen, beste Gesundheit und Wohlbefinden!




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