Zum Gedenken an Frau Maria Schaljo
Viele Schüler-Generationen hat Frau Jobba, spätere Schaljo in ihrer langjährigen Lehrertätigkeit in Billed geprägt, wie kaum eine andere. Von 1957 bis zu ihrer Verabschiedung in die Rente im Jahre 1988 hat sie deutschen Kindern in Billed ein solides Wissen für ihr späteres Leben mitgegeben.
Maria Magdalena Jobba wurde am 13. November 1933 in Knees geboren, wo sie auch die Grundschule besucht hat. Nach Pädagogischem Gymnasium und ersten Hilfslehrer-Tätigkeiten hat sie im Fernstudium das Lehrerdiplom an der Uni Temeschburg erworben, womit sie nun Professorin war. Fortan war sie an der Allgemeinschule Billed im Oberzyklus Fachlehrerin für Mathematik und Physik, zudem jahrelang stellvertretende Rektorin.
Durch ihre ruhige und bedachte, stets freundliche Art war sie respektiert und beliebt bei Schülern, Eltern und Kollegen. So erinnert sich ihr ehemaliger Kollege Friedrich Töpfer in seinem Beitrag „Billed mit den Augen eines Siebenbürgers“ aus dem Jahr 2015 wie folgt: „…Gutmütigkeit, Bescheidenheit und Hilfsbereitschaft zierten ihr Wesen. Irgendwann wurde sie aber zu einem roten Parteimitglied der Einheitspartei des Landes gekürt und wenig später, gegen ihren Willen, auch in die Funktion einer „Parteisekretärin“ der Schule befördert - was für uns nicht nachvollziehbar war.“ Diese Rolle hat sie allerdings nicht zum Nachteil ihrer Unterwiesenen oder Lehrerkollegen missbraucht, im Gegenteil, sie konnte aus der Position heraus manches entschärfen und erwirken.
In ihrem Fachgebiet konnte die begnadete Pädagogin die Begeisterung ihrer Schüler wecken und fördern, was manche dazu bewog, technisch-wissenschaftliche Berufswege einzuschlagen. Von einer meiner späteren Lehrerinnen weiß ich, dass sie selbst das Lehramt-Studium nur deshalb aufnehmen durfte, weil Frau Jobba ihre Begabung erkannt hat und deren Eltern auch davon überzeugen konnte.
Privat hat Frau Jobba es im Leben nicht leicht gehabt. In früher Kindheit musste sie mit drei Geschwistern, ohne Vater aufwachsen, der aus dem Krieg nicht mehr heimkam. Ihr Bruder Ernst, der jüngste der vier, wurde ihr schon in jungen Erwachsenenjahren, durch eine schwere Krankheit, genommen.
1972 heiratete Maria Jobba den verwitweten Adam Schaljo, der seinen Sohn Werner mit in die Ehe brachte. Nun konnte sie für ihre eigene Familie sorgen, die mit der Geburt des gemeinsamen Sohnes Ernst, 1973 vollkommen war. Mit dem Fall des kommunistischen Regimes in Rumänien siedelte die Familie 1990 in die Bundesrepublik über und bezog in Solingen ihr neues Heim. Frau Schaljo war hier erneut im Schuldienst tätig, bis sie 1996 endgültig den wohlverdienten Ruhestand antreten konnte. Damit hatte sie nun Zeit für die Familie, die sie gern umsorgte. Leider verstarb ihr Ehemann schon zwei Jahre später.
Wenn Frau Schaljo ihre Zeit früher mit Lesen und Handarbeit verbrachte, Gottesdienste besuchte, Kontakt zu ehemaligen Kolleginnen hielt und Einladungen zu Klassentreffen gern annahm, so lebte die Lehrerin seit einigen Jahren eher zurückgezogen.
Mit Beginn des Jahres 2018 schlug das Schicksal heftig zu. Im Abstand von nur wenigen Monaten starben ihre beiden Söhne, was für sie schwer zu verkraften war.
Die letzte Zeit verbrachte Frau Schaljo im betreuten Wohnen in Solingen. Nach einem heftigen Sturz in ihrer Wohnung kam sie ins Krankenhaus, wo sie am 22. Januar 2025 im Alter von 91 Jahren von uns gegangen ist. Sie hinterlässt eine Schwiegertochter und zwei Enkelkinder. Ihnen und der Familie gelten unser tiefes Mitgefühl und unsere aufrichtige Anteilnahme. Die Trauerfeier hat am 18.02.2025 auf dem Südfriedhof in Düsseldorf stattgefunden, wo Frau Schaljo in unmittelbarer Nähe ihres Sohnes beigesetzt wurde.
In Dankbarkeit für ihren unermüdlichen Einsatz für unsere Schulbildung nehmen wir Abschied von unserer geschätzten Lehrerin.
Wir werden ihr stets ein ehrendes Andenken bewahren.
Möge sie ruhen in Frieden.